Klimakommune.digital Hagen
Der kommunale Klimaschutz ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Kommunen sind für den Klimaschutz von großer Bedeutung, da ein Großteil der klimarelevanten Emissionen in Städten, Gemeinden und Kreisen entsteht. Vor allem die Sektoren Wohnen, Industrie, Energie und Verkehr spielen dabei eine große Rolle.
Die Stadt Hagen wurde als Modellprojekt ausgewählt, um aufzuzeigen, wie digitale Technologien zum kommunalen Klimaschutz und zur urbanen Energiewende beitragen können. Dafür wird die gesamte Kommune schrittweise zu einer Smart City umgestaltet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse des Modellprojekts sollen später anderen Kommunen als Vorbild dienen, damit auch sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.
Mit Urban Data Platform zur vernetzten Kommune
Die Stadt Hagen stellt als Grundlage für eine klimafreundliche Stadtentwicklung ab sofort eine digitale Plattform (Urban Data Platform, kurz UDP) zur Erfassung und Analyse von sektorenübergreifenden Echtzeitdaten bereit. Über ein Dashboard werden Energieverbräuche, Emissionen, Verkehrsflüsse und weitere klimarelevante Daten für alle öffentlich sichtbar gemacht.
Im Rahmen dieses Projekts sollen auch die Energiedaten ansässiger Industrieunternehmen einbezogen werden. In einem ersten Schritt wurden die vier Betriebe Härtechnik Hagen, KB Schmiedetechnik, Federnwerke Grüber sowie Rud-Schöttler mit Sensorik an ihren Anlagen ausgestattet. Die Energieflüsse werden fortan digital erfasst, und die gewonnenen Informationen analysiert, um dadurch Betriebsprozesse zu optimieren.
Drei Partner, ein Ziel: Energieeffizienz wirksam erhöhen
Im Rahmen einer neuen Kooperation bündelt das KEDi seine digitalen Kompetenzen mit dem Fachwissen des lokalen Energieversorgers ENERVIE sowie die vier Betriebe. Ziel ist die Entwicklung eines intelligenten Energiemanagementsystems, das auf der Analyse von Energiedaten basiert. Durch das Zusammenspiel der jeweiligen Kompetenzen können Digitalisierungsprozesse angestoßen und auch für kleinere Unternehmen effektiv nutzbar gemacht werden.
- Die Betriebe Härtechnik Hagen, KB Schmiedetechnik, Federnwerke Grüber sowie Rud-Schöttler stellen ihre Energiedaten aus Fertigungsprozessen zur Verfügung.
- Der lokale Energieversorger ENERVIE sammelt und visualisiert diese Daten über die oben genannte Datenplattform.
- Das KEDi verknüpft die gesammelten Daten systematisch und übersetzt sie in aussagekräftige Informationen, die als Grundlage für Prozessoptimierungen dienen. Die beteiligten KMU bringen das dafür nötige Fachwissen über Anlagen und Fertigungsprozesse ein.
Durch diese enge Kooperation gelingt es, aus abstrakten Daten konkrete Informationen zur Steigerung der Energieeffizienz abzuleiten. Das Beispiel der Stadt Hagen zeigt, dass Digitalisierung und Klimaschutz in der Industrie nicht nur möglich sind – sondern konkret machbar, wenn Kompetenzen gebündelt werden.
Von der Datenmenge zum Mehrwert – Energiedaten entlang der industriellen Wertschöpfung nutzen
Es gibt vier zentrale Schritte, die notwendig sind, um Energiedaten wirksam zu nutzen:
Kommunalen Klimaschutz vorantreiben – dank Digitalisierung
Den Vereinten Nationen zufolge entstehen bereits heute 60 bis 80 Prozent der weltweiten Energieverbräuche und 75 Prozent der CO2-Emissionen in Städten. Dabei sind Kommunen aufgrund ihrer vielfältigen Rollen für den Klimaschutz entscheidend: Sie sind Vorbild, Planungsträger, Auftraggeber, Versorger und Eigentümer. Sie können u. a. eine klimafreundliche Wasser- und Energieversorgung gestalten, die lokale Energie- und Verkehrspolitik formen, eine nachhaltige Flächennutzung umsetzen, Umweltvorschriften definieren und eine effiziente Abfall- und Ressourcenwirtschaft ermöglichen.
Welchen Beitrag können Städte und Kommunen durch digitale Lösungsansätze zur Erreichung der Klimaziele und zur Umsetzung der Energiewende leisten?
Am Beispiel der Stadt Hagen werden innovative Ansätze mithilfe digitaler Technologien erprobt, um die Erhebung und Bereitstellung kommunaler CO₂-Daten deutlich zu verbessern. Die erfassten Daten werden dabei nicht nur gesammelt, sondern auch über eine Urban Data Platform bereitgestellt und visualisiert. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse und Analysen dienen als Grundlage für Maßnahmen, die zur Erreichung der klima- und gesellschaftspolitischen Ziele beitragen sollen.
Über das Projekt Klimakommune.digital
Mit dem Projekt klimakommune.digital hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) die digitale Erhebung von Daten zur Ermittlung der CO2-Emissionen in Kommunen zum zentralen Betrachtungsgegenstand gemacht. Das Projekt klimakommune.digital wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) finanziert. Am Beispiel der Stadt Hagen werden unter Zuhilfenahme geeigneter digitaler Technologien Lösungen erprobt, die zu einer Verbesserung der Erhebung und Bereitstellung kommunaler Daten führen und Kommunen als Innovationsraum des Klimaschutzes stärken sollen.
Das Future Energy Lab unterstützt im Rahmen des Projekts mit der Ausrüstung der Industrieunternehmen mit Sensorik. Daneben sammelt und bündelt es die Erfahrung bei der Umsetzung des Projektes, um sie anderen Kommunen und Betrieben zur Verfügung zu stellen.
Weitere Informationen: Future Energy Lab.
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